Berufsprofil
Die Stomatherapie hat im schweizerischen Gesundheitswesen seit ihren Anfängen in den neunziger Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen und sich zu einem Fachbereich mit hohem Qualitätsanspruch entwickelt.
In der Schweiz werden jedes Jahr rund 3500 neue Stomaanlagen angelegt . Ein Stoma bedeutet einen grossen Eingriff in das Leben der betroffenen Patienten. Neben der Auseinandersetzung mit der meist karzinogenen Grunderkrankung ist auch den Verlust der Kontinenz damit verbunden. Zudem führt das veränderte Körperbild oft zu Ängsten und Unsicherheiten. Die Alltagsanpassungen stellen grosse Anforderungen an alle Beteiligten.
Das Tabuthema „Inkontinenz“ betrifft statistisch jede vierte Frau und jeden zehnten Mann. In der Schweiz werden pro Jahr rund 180 Mio. Franken für Erwachsenen-Einlagen ausgegeben.
Aufgrund der demografischen Entwicklung und des medizinischen Fortschritts ist zu erwarten, dass zunehmend ältere, multimorbide Menschen von der Problematik der Inkontinenz, einer Stomaanlage oder chronischen Wunden betroffen sein werden.
Stoma- Wund- und Kontinenz-TherapeutInnen sind diplomierte Pflegefachpersonen mit Zusatzausbildung, die fähig sind, Menschen mit künstlichem Darm- oder Harnwegsausgang, Fisteln, chronischen Wunden, Harn- oder Stuhlinkontinenz zu pflegen und zu beraten. Die verschiedenen Tätigkeitsbereiche richten sich nach dem Bedarf respektive nach den Patienten des jeweiligen Arbeitsplatzes. Der Schwerpunkt kann deshalb auf Stoma/ Wunden/Fisteln, auf Stoma/Kontinenz oder auf einer anderen Kombination liegen.
Als Stoma-, Wund- und Kontinenz-TherapeutInnen verstehen wir uns als Teil eines multidisziplinären Teams. Wir stellen den Betroffenen, ihren Angehörigen und dem medizinischen Fachpersonal unsere Fachkompetenz zur Verfügung und beraten, schulen und unterstützen sie in allen drei Bereichen.
Effizienz
Mit unserer Arbeit als Stoma-, Wund- und Kontinenz-TherapeutInnen
bringen wir
den Betroffenen und ihren Angehörigen:
- Verbesserung der Lebensqualität
- Genaue Kenntnisse über persönliche Situation und Erkrankung.
- Vorbeugung/Behandlung von Komplikationen durch bedarfsgerechte
- Versorgung sowie Anleitung und Kontrolle im Handling
- Sicherheit und Autonomie in der Alltagsbewältigung
- Förderung und Erhaltung des Selbstmanagements
- Kenntnisse über Hilfsmittel und Therapiemöglichkeiten
- Vertrauensperson/Ansprechpartner
der Ärzteschaft:
- Versorgungsqualität
- Antizipation von Problemen
- Vermeiden und Vermindern von Komplikationen
dem Pflegepersonal:
- Unterstützung bei der Förderung der Pflegequalität und Erreichung spezifischer Pflegeziele
- Vermeiden und Vermindern von Komplikationen
- Zuverlässige Versorgungsprodukte
den Spitälern / Spitexdiensten:
- Hohe Patientenzufriedenheit
- Qualitätssicherung
- Effizienz und Wirtschaftlichkeit
- Imagepflege
den Krankenkassen:
- Kosteneinsparung/Wirtschaftlichkeit
- Versorgungsqualität
- Kompetente Ansprechperson